Einen Spieltag vor Ende der Fußballsaison 2023/24 steht die SG Hohensachsen als Absteiger in die B-Klasse fest. Die Elf um Spielertrainer Rafal Ziemlicki unterlag am Sonntag dem SC United Weinheim im Stadtderby mit 2:4 (1:2) und kann nach den Siegen des SV Schriesheim (bei der SG 1983 Viernheim) und der SG Hemsbach sowie dem Unentschieden des SC Blumenau bei der SG Mannheim das rettende Ufer selbst mit einem Sieg im abschließenden Kellerduell in Blumenau am Fronleichnams-Feiertag nicht mehr erreichen.
Überragender Mann auf dem Hohensachsener Sportplatz war United-Stürmer Özdemir Gürsoy, der drei Treffer selbst erzielte und den vierten Gästetreffer durch Batuhan Kocapinar (78.) mustergültig vorbereitete. Hohensachsen stemmte sich in der zweiten Halbzeit zwar mit aller Macht gegen die drohende Niederlage und den nahenden Abstieg, mehr als die beiden Treffer von Cedrik Schuhmann (38., 79.) wollte der Ziemlicki-Elf an diesem Nachmittag aber nicht gelingen – obwohl Hohensachsen am Ende nahezu ohne Mittelfeld, mit einer Dreier-Abwehrkette und sechs Stürmern agierte.
„Den Jungs sind die schlotternden Knie zum Teil schon anzumerken“, konstatierte Hohensachsens Abteilungsleiter Steffen Janke in der Halbzeitpause. Insbesondere gegen Gürsoy, der auf der linken Außenbahn nach Belieben wirbelte, fanden die Gastgeber im ersten Spielabschnitt kaum ein Mittel.
Nach dem Seitenwechsel wurde die SGH zwar sicherer im Passspiel und auch die Aktionen in der Offensive wurden zwingender, doch scheiterte allein Sascha Harbarth dreimal am starken United-Keeper Damir Omerovic. Für die Moral der Ziemlicki-Elf sprach jedoch, dass sie sich von all den Rückschlägen – Gianluca Rizzo musste obendrein schon früh mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung vom Feld – nicht unterkriegen ließen und nie aufgaben. Allein: All das reichte nicht, um die beileibe nicht vollauf überzeugenden Nachbarn ernsthaft zu gefährden. Unter dem Strich stand somit eine verdiente Niederlage – und riesige Enttäuschung bei den Spielern und Verantwortlichen.
Während Ziemlicki versuchte, seine am Boden liegenden Schützlinge aufzubauen, sammelte Janke im Mittelkreis des Kunstrasenplatzes am Langewiesenweg die Gedanken. „Uns war klar, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen, wenn wir überhaupt noch eine Chance haben wollen“, sagte der Abteilungsleiter. „Dies ist uns heute nicht gelungen, auch weil wir wieder etliche Spieler ersetzen mussten, wie es eigentlich schon über die gesamte Saison der Fall war.“ Der Abstieg sei freilich nicht auf den Sonntag zurückzuführen, waren sich der Funktionär und sein Coach einig. „Wir haben heute gezeigt, dass wir durchaus Paroli bieten können“, sagte Ziemlicki. Doch er wusste auch: „In den Trainingseinheiten kriegen wir fast alles hin. Viel zu oft konnten wir unser Potenzial in den Spielen dann aber nicht oder nur teilweise abrufen.“
Mitgefühl gab es vonseiten der United-Verantwortlichen um Mustafa Nacakgedigi und Sükrü Cansiz. „Das tut mir sehr leid für Hohensachsen. Aber so ist es nun mal im Fußball“, sagte Nacakgedigi. Beide wünschten dem Nachbarn, „dass sie schnell wieder auf die Beine kommen.“ Dies hofft auch Janke, der noch am Sonntag in den Trotz-Modus umschaltete: „Wir müssen die Situation annehmen, wie sie ist. Ab sofort beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison. Wir werden hier bestimmt nicht aufhören, Fußball zu spielen.“
SG Hohensachsen: Hofbauer; Bachhuber, T. Kuhn, Rizzo (11. Harbarth), Kippnhan, Schumann, Stefan, Nesselhauf, Breitinger (74. Jäckle), Lewandowski, Halbedel (65. R. Ziemlicki).
United Weinheim: Omerovic; Ö. Yücel, U. Yücel, Eroglu (75. Kocapinar), Ferrarese, Güner, Hancer, Gürsoy (80. Keles), Karaiskos, K. Kapucu, M. Kapucu (75. Yilmaz).
Tore: 0:1, 0:2 Gürsoy (25., 31.), 1:2 Schuhmann (38.), 1:3 Gürsoy (60.), 1:4 Kocapinar (78.), 2:4 Schuhmann (79.). – Besonderes Vorkommnis: Keles (United) schießt Foulelfmeter an den Pfosten (83.).
Quelle: WNOZ
SG Hohensachsen
SC United Weinheim
Kreisklasse A2 Mannheim · 29. Spieltag